Geschichte der Säge-und Barkmühle
Zur Geschichte der Säge-und Barkmühle auf dem Eiland. Nach Heinrich Tebbenhoff und Manfred Wittor
- 1766 verkauft der Auricher Holzhändler Johann Hermann Rhoden sein Haus in Aurich und verlegt sein Geschäft nach Großefehn
- 1776 erwirbt Rhoden von dem Zimmermann Tönjes Janssen Cashiens (=Cassens) ein 3 ½ Diemat großes Stück Moorland, heute Eiland genannt, damals Kortdelle, erbaut dort ein Wohnhaus, legt einen Hausgarten an und errichtet für seinen Holzhandel einen Schuppen
- am 13. November 1792 genehmigt König Friedrich Wilhelm II den Bau einer Schneide- und Barkmühle auf dem Eiland für die Witwe Rhoden, ihren Sohn Johann Wilhelm Rhoden und dessen Ehefrau Catharina von Höveling, zum Sägen aller Art Holz und zum Mahlen von Bork
- ab 1797 nimmt die Witwe Rhoden nach und nach 7 Hypotheken auf die Sägemühle auf
- 1810 die Witwe meldet Konkurs an
- 1811 kauft Jann Frerichs, der Schwiegersohn der Witwe Rhoden, die „Segmöhlen“ aus dem Konkurs. Die Mühle bleibt „in der Familie“ und Familie Frerichs hat endlich auch eine Mühle. Jann ist der Sohn des Frerich Jürgens, der jahrelang um eine Mühle in Westgroßefehn gekämpft hat
- 1830 überlässt Jann Frerichs die Mühle seinem Sohn Johann Hermann – weitere Partner: die Erben des Cashen Dircks und Johann Tönjes Cassens, Sohn von Tönjes Cashien Janssen
- 1841 alle Anteile der Partner gehen auf Johann Hermann Frerichs über
- 1846 eine Knechtwohnung mit Scheune wird südöstlich der Mühle gebaut, vermutlich für die Sägemüllerfamilie Schoon
- 1852 die Mühle brennt ab
- 1853 eine neue Mühle ist errichtet
- 1858 im April brennt die Mühle wieder ab -im Oktober ist eine neue Mühle errichtet: ca. 17 m hoch, Flügel eine Flucht von 17 m, Steert mit Kröjwark und Segelflügel (Wittor, S. 307)
- 1884 neuer Eigentümer ist Johann Frerichs
- 1894 die alte Knechtswohnung wird abgerissen, möglicherweise um Platz zu schaffen
- denn 1894 ist für die Hausnummer 43 bei der Brandkasse Coob Schlömer, Lübbertsfehn, genannt, 1899 heißt der Eintrag: sen. Bäckerei
- und 1894 ist für die Hausnummer 44 bei der Brandkasse genannt Coob Schlömer, Lübbertsfehn, 1899 heißt der Eintrag: jun. Zimmerei
- Juli 1903 Holzhändler Jann Jibben Dannholz ist neuer Eigentümer für die Hausnummern 43 und 44
- 1904 wird ein Nebengebäude als Maschinenhaus mit Transmissionsanbau errichtet
- 24.Juni 1905 brennt die Mühle zum dritten Mal ab und wird nicht wieder aufgebaut
- als neuer Antrieb des Sägewerks wird nun eine Dampfmaschine, später ein Elektromotor, genutzt
- 1912 kauft der Stellmachermeister Johann Brunken die Sägerei und das Maschinenhaus und stellt dort Landmaschinen, kleine Motormühlen und Dreschmaschinen, Rübenschneider u.a. her
- ab 1948 betreibt Follrich Onneken das Geschäft seines Großvaters weiter
- 1965 schließt Onneken die Sägerei
- 1980 verkauft Onneken das Anwesen an den Bauunternehmer Wilhelm Saathoff aus Lübbertsfehn
- 1985 beschließt die Gemeinde Großefehn den Entwurf eines Bebauungsplanes für das Eiland
- 1986 kauft die Gemeinde Großefehn das Grundstück und
- 1987 wird das Sägewerk durch Mitarbeiter des Bauhofes restauriert
- 1993 wird günstig ein kleiner Kran zum Anheben der Stämme erworben
- 1995 errichtet die Gemeinde die Nebenscheune, die Remise
- seit 2008 ist verantwortlich für das Museum mit Gattersäge, Schmiede und Remise der Verein Fehnmuseum Eiland, Träger weiterhin die Gemeinde Großefehn